Zugegeben, Informatik hat wenig mit Philosophie zu tun doch wir versuchen es.
Kennen Sie Kants vier Fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?
Diese Fragen sind so universal, dass Sie auch in Bezug auf Datenverlust gestellt werden können.
In Bezug auf Datenverlust könnten die Antworten wie folgt lauten:
Was kann ich wissen? Dass Datenverlust jeden treffen kann.
Was soll ich tun? Regelmäßig ein Back-up von wichtigen Daten erstellen.
Was darf ich hoffen? Das meine Backups konsistent sind oder aber, dass die Datenrettung erfolgreich wird.
Was ist der Mensch? Schlau nach dem Schaden.
Jetzt aber ernst.
Was, wenn es tatsächlich zu einem Datenverlust kommt? Sei es ein großes Datenleck, ein Hackerangriff auf eine Behörde oder auch ein privates Desaster. Man sollte jeden Datenverlust hinterfragen. Dazu eignen sich die vier simplen Fragen ganz gut, denn sie gehen den Dingen auf den Grund. Sie können bei einem bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den Daten helfen.
Aus dieser Perspektive bekommt ein, man könnte sagen banales, Ereignis wie Datenleck plötzlich viel mehr Bedeutung. Datenverlust ist keinesfalls banal, der Wert der Daten sollte in unserer digitalen Welt nicht unterschätzt werden.
Der Wert von Daten bezieht sich heutzutage oft auf Nutzen und Vorteile, die aus diesen abgeleitet werden können. Big Data und Big Data Analysen sind schon länger nicht mehr wegzudenken. Durch die Auswertung der Daten können beispielweise Services, Sicherheitsmaßnahmen, Entscheidungsprozesse oder Herstellungsprozesse optimiert und dadurch bessere Betriebseffizienz und höhere Umsätze erreicht werden.
Daten sichern nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sie haben nicht nur einen monetären Wert. Als Beispiel kann die Medizin genannt werden, die Auswertung von Millionen von Daten ermöglicht einen ganz neuen Zugang zur biologischen und medizinischen Forschung und Entwicklung. Die Folge: Bahnbrechende Innovationen, bessere Gesundheitsversorgung und ein allgemein höherer Lebensstandard.
Wir sind heutzutage umgeben von Daten. Es wird geschätzt, dass weltweit täglich etwa 2,5 Trillionen Bytes Daten produziert werden. Haben Sie sich schon Gedanken gemacht wie viele Daten Sie täglich erzeugen? Durchschnittlich 600 bis 700 Megabyte. Und das ist allein mit Nutzung Ihres Smartphones möglich. Wie viele Daten haben Sie zuhause digital abgelegt? Reicht Ihnen dafür eine Festplatte? Wie viele digitale Dienste nutzen Sie? Kennen Sie alle Ihre Passwörter und Zugangsdaten noch auswendig oder sind diese mittlerweile schon gespeichert? Was ist mit den smarten Helfern und IoT Geräten?
So weit so gut.
Die Welt ist digital, unser tägliches Leben auch, doch was hat die Philosophie damit zu tun? Ihr Ziel ist es die Welt und unsere Existenz zu ergründen, zu deuten und zu verstehen.
In einer Welt in der KI die Antwort auf jede Frage sekundenschnell liefern kann, ist kritisches Denken wichtiger denn je. Bezogen auf die KI wird deutlich, wie wichtig es ist zu hinterfragen:
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?
Und jetzt noch einmal angewandt auf einen Datenverlust: Natürlich werden Sie per Gesetz darüber informiert, wenn Ihre personenbezogenen Daten bei einer Datenpanne betroffen sind, aber ansonsten lesen Sie womöglich nur eine Schlagzeile. Daher noch einmal:
Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?
Zum Schluss noch die aller letzte Frage:
Was ist der Mensch?
Was ist der Mensch in der digitalen Welt? Ist er die Summe seiner Daten?
Besteht unserer Existenz nicht aus all den digitalen Informationen, die wir im Laufe des Lebens erzeugen? Warum haben die Daten so einen hohen Wert für den Menschen? Sind sie ein Teil von uns geworden? Hat die Digitalisierung uns verändert?
Können wir in der Fülle an Daten und Informationen noch analog erleben? Ja, Sie lesen richtig: Erleben, dass ist das, was den Menschen ausmacht. Wir können erleben und fühlen, kritisch denken und entscheiden, wie unsere Zukunft wird.