Solid-State-Disks erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, zeichnen sich diese doch durch eine hohe Zugriffsgeschwindigkeit und einen gewissen Grad an Robustheit aus. Hundertprozentig ausfallsicher ist eine SSD-Festplatte bzw. Solid-State-Disk dennoch nicht, denn im Gegensatz zu einem Ausfall von konventionellen auf Ferro-Magnettechnik basierenden Festplatten kündigt sich der Ausfall oder der Defekt einer Solid State Disk meistens nicht im Vorfeld an. Solid State Drives fallen somit quasi unmittelbar aus.

Probleme auf physischer / technischer Ebene

Wenn die interne oder externe SSD von Windows, Linux oder MacOS Betriebssystem nicht mehr erkannt wird, lässt sich dies oft auf eine ernsthafte Beschädigung der SSD zurückführen. Die Ursache ist häufig ein Defekt in der Steuerungselektronik oder ein Fehler der Firmware des Controllers bzw. ROM-Chips.

Der Controller ist ein wichtiger Bestandteil einer Solid State Drives (SSD), da er die Kommunikation zwischen Flash-Speicher und Computer steuert. Der Controller verwaltet wie und wo Daten auf den Speicherzellen abgelegt werden. Im normalen Betriebszustand übernimmt er diverse Aufgaben, wie das s.g. Wear-Leveling, die Fehlerkorrektur (ECC) und das Mapping (Flash Translation Layer). Damit sorgt der Controller dafür, dass der Datenträger fehlerfrei arbeiten kann und erhöht gleichzeitig seine Lebensdauer.

Weist der Controller einen Defekt auf, kann er die Prozesse nicht korrekt oder gar nicht mehr ausführen und der Datenzugriff wird verhindert.

Typische Fehlerbilder bei einem Controller Ausfall sind:

  • Die SSD wird im BIOS nicht mehr erkannt.
  • Kein Zugriff auf die SSD.
  • Die SSD bootet nicht mehr.
  • Die SSD lässt sich nicht mehr starten.

Beschädigungen an der Elektronik können vorliegen, wenn die SSD z.B. im Betrieb aufgrund von Kurzschlüssen an der PCB-Leiterplatine heiß wird. Der Datenzugriff ist in einem solchen Fall zwar meistens noch möglich, jedoch lassen sich die Daten in der Regel nur noch sehr langsam kopieren oder der Kopiervorgang bricht nach kurzer Zeit komplett ab.

Ein weiteres Ausfallrisiko wird zudem häufig außer Acht gelassen: Obwohl Solid State Drives (SSDs) im Gegensatz zu magnetischen Festplatten (HDDs) keine mechanischen Bauteile besitzen, unterliegen auch sie im Laufe der Betriebsdauer einem gewissen Verschleiß.

Abhängig von der Speichergröße besteht der Flash-Speicher einer SSD aus einer bestimmten Anzahl einzelner Speicherelementen und ist in Speicherblöcke unterteilt. Im Laufe der Zeit nutzen die Speicherzellen des NAND-Flashs, d.h. des Datenspeichers, durch wiederholte Schreib-/Löschzyklen ab. Es entstehen sogenannte „Bad Blocks“, unbrauchbare Speicherblöcke.

Der verbaute SSD-Controller steuert durch das sogenannte „Wear-Leveling“ die gleichmäßige Nutzung der Speicherzellen / Blöcke und erhöht dadurch die Betriebsdauer. Die für diese Methode verwendeten Algorithmen sind herstellerspezifisch und für den Nutzer weder sichtbar, noch beeinflussbar. Vom verbauten Controller hängt daher neben der puren Leistungsfähigkeit auch die Lebensdauer der SSD ab.

Probleme auf logischer Ebene

Wird die SSD zwar noch vom Gerätemanager erkannt, aber es sind keine Daten mehr vorhanden, können die Ursachen vielfältig sein. Neben einer fehlerhaften Firmware des Controllers und den beschriebenen Bad Blocks kann auch ein logischer Fehler im Dateisystem die Ursache für das Verschwinden der Daten sein.
Ebenso das versehentliche Löschen von Daten oder eine durchgeführte Formatierung zählen zu den logischen Fehlern.

Ein immer häufiger auftretendes Problem ist, dass nach einem fehlgeschlagenen Windows Update oder nach einer Neuinstallation des Betriebssystems die Daten auf der SSD plötzlich verschlüsselt sind.

Das liegt daran, dass viele Laptops mit Windows-Betriebssystem eine standardmäßige Bitlocker-Verschlüsselung „ab Werk“ aktiviert haben, ohne dass die Nutzer davon wussten. Dies ist mittlerweile keine Seltenheit mehr bei bspw. den Pro- und Enterprise-Versionen von Windows 8, Windows 8.1 und Windows 10.

Zudem sind in vielen Laptops oft sogenannte TPM (Trusted Platform Module) Chips verbaut, um die Software und Hardware vor Manipulation zu schützen und die Sicherheit zu erhöhen. Das Betriebssystem greift beim Starten des Laptops auf das TPM zu, um zu prüfen, ob die Hardware unverändert und somit vertrauenswürdig ist. Die Schlüsselabfrage läuft in den meisten Fällen automatisch im Hintergrund, der Nutzer muss kein Passwort angeben.

Ist dann der ursprüngliche Bitlocker-Key nach einem Update oder einer Neuinstallation nicht mehr zugreifbar, sind zwangsläufig auch die Daten nicht entschlüsselbar.

Bei der Datenwiederherstellung von Solid-State-Disks unterscheiden wir in zwei Kategorien von Mikro-Controllern:

1. Controller ohne Hardware-Verschlüsselung, bzw. mit leichtem Verschlüsselungsalgorithmus:

Hierbei werden die Dateninhalte seitens des Controllers unverschlüsselt oder nur leicht verschlüsselt abgelegt. In der Praxis bedeutet dies, dass unser Ingenieur die NAND-Flash-Speicherchips von der SSD entfernt und ein Image der Dateninhalte erstellt, danach den Micro-Controller emuliert und im Anschluss auf die Daten zugreifen kann. Controller dieser Art finden sich in vielen SSD – Festplatten. Zu den bekanntesten Controller Herstellern zählen Micron, Samsung, Intel und viele weitere. Verbaut werden diese Controller in Laufwerken von Toshiba, Samsung, Kingston, Intel oder AData, Corsair, Verbatim usw.

2. Controller mit Hardware-Verschlüsselung:

Zu den bekanntesten und bis dato leider nicht rettbare Vertreter dieser Art zählen die Chipsätze des Herstellers Sandforce bei den Serien 12xx/15xx und 22xx. Sandforce Chipsätze finden sich u.a. in der Vertex 2 und 3er und der Agility-Serie von OCZ-Technology und in einigen SSDs von Corsair.

Controller mit Hardware-Verschlüsselung chiffrieren Daten in Echtzeit, während diese in den NAND-Flash-Speicher der SSD geschrieben werden. Bei Sandforce geschieht dies in einem dualen Verfahren auf zwei unterschiedlichen Kanälen mit zwei unterschiedlichen Verschlüsselungsalgorithmen: AES-128 und AES-256.

Bei nahezu jedem Sandforce Controller ist der entsprechende Schlüssel um die Daten zu dechiffrieren einzigartig und bis dato gibt es leider keine technische Möglichkeit die Daten bei einem Controller-Defekt wiederherzustellen. Auch bei Firmware-Problemen oder nach neuen Firmware-Updates bei denen Alt-Daten überschrieben wurden, indem eine neue Struktur auf dem Laufwerk angelegt wurde, gibt es in der Regel keine Möglichkeit diese wiederherzustellen.

Die Fehlerbilder und deren Ursachen bei Solid State Drives sind sehr komplex, ebenso ist es der Datenrettungsprozess. Unsere Ingenieure sind spezialisiert auf die Rettung von NAND-Flash und die vielfältigen, komplexen Algorithmen.
Die Rettungskosten orientieren sich an der Kapazität der SSD und an dem zu erbringenden Zeitaufwand und die technische Komplexität, um die Daten retten zu können.

Die der Reparatur und Rettung vorausgeschaltete Analyse ist somit auch als verbindlicher Kostenvoranschlag für die Rettungskosten anzusehen.

Welche SSDs können wir retten?

Aller Hersteller und Modelle je nach Fehlerbild und Komplexität der Algorithmen:

AData, Corsair, Crucial, Intel, Kingston, Micron, MicroStorage, OCZ, Platinum, Plextor, Samsung, Samsung Evo, SanDisk, Seagate, Supertalent, Toshiba, Transcend, Verbatim, WesternDigital

 

Den genauen Aufwand sowie eine detaillierte Fehlerbeschreibung und die Prognose können wir erst nach einer ersten Diagnosestellung / Schadensbegutachtung in unserem Labor ermitteln und Ihnen im Anschluss unser Angebot für eine Datenwiederherstellung per E-Mail mitteilen.

Haben Sie weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie unseren Kundenservice gerne vorab:

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